Kompetenzteam
                            ... für schöne und für schlimme Wörter
 
aufrechnen (Das Web nach aufrechnen durchsuchen.)

leid, schuld, etc.

sweetmaker, 28. März 2004 um 23:32:54 MESZ

Finden Sie das Wort oder den Vorgang schlimm?

phaeake, 29. März 2004 um 13:36:03 MESZ

kann man ein wort unabhängig von seinem inhalt schön/schlimm finden? ist diese frage hier schon oft gestellt worden? ...wahrscheinlich

sweetmaker, 29. März 2004 um 14:20:34 MESZ

Ja. Die aus meiner Sicht fruchtbarste Diskussion dazu findet sich unter kompetenzteam.antville.org

phaeake, 29. März 2004 um 14:40:41 MESZ

gut. ich denke diese seite funktioniert wegen dieser diskrepanz. (ich möchte jetzt nicht unbedingt eine neue diskussion zu diesem thema heraufbeschwören... @aufrechnen finde ich natürlich den vorgang schlimm aber vor allem das wort (und deshalb habe ich es hier gepostet); diese erkaltende technisierung/mathematisierung eines schlimmen prozesses. ein unwort für eine untat sozusagen

sweetmaker, 29. März 2004 um 15:11:20 MESZ

Ja, gut. Wenn die Seite wegen der Diskrepanz funktioniert, kann es ja auch nicht schaden die Diskussion darüber mitunter zu beleben ;-) Sie finden "aufrechnen" nur in der Verwendung "Leid oder Schuld gegeneinander aufrechnen" schlimm, nicht aber in der Verwendung "eine Forderung gegen eine andere aufrechnen". Stimmt's?

phaeake, 29. März 2004 um 17:36:52 MESZ

doch. ich finde auch "forderungen gegeneinander aufrechnen" schlimm. in jeder bedeutung, die die reine mathematische verlässt, finde ich die verwendung des wortes und somit wohl auch das wort selbst schlimm. ich bin für "gegenrechnen" (für bilanzen, etc.)

sweetmaker, 29. März 2004 um 20:13:32 MESZ

Was bedeutet denn "aufrechnen" rein mathematisch?

Gegenrechnen ist nach meinem Verständnis etwas anderes, nämlich ein Ergebnis durch einen zweiten, anders geführten Rechenweg überprüfen. Was finden Sie denn an "eine Forderung gegen eine andere aufrechnen" schlimm? Ihre oben gegebene Erklärung (Stichwort: erkaltende technisierung/mathematisierung) dürfte ja wohl nicht ziehen, denn warum sollte man so einen technischen Vorgang nicht auch technisch bezeichnen?

phaeake, 31. März 2004 um 15:31:12 MESZ

gut. verrechnen statt gegenrechnen. ich verstehe ihren einwand, dass die ursprüngliche bedeutung des wortes aufrechnen eine wertfreie war und erst in der jüngeren geschichte in zusammenhang von schuld, etc. gebracht wurde. ich kann trotzdem nicht anders als zu behaupten -und ich denke es ist kein problem, wenn andere es nicht so empfinden- dass in "aufrechnen" die bedeutung von "forderung" steckt und somit die rein technisch-mathematische ebene verlassen wird, was bei "verrechnen" nicht der fall ist. danke auch für die hartnäckigkeit und objektivität ihrer repliquen.

sweetmaker, 1. April 2004 um 13:35:50 MESZ

@ sweetmaker Bitte bitte. Verstanden hab ich es noch immer nicht. Ich fürchte, wir reden aneinander vorbei.

in "aufrechnen" die bedeutung von "forderung" steckt und somit die rein technisch-mathematische ebene verlassen wird, was bei "verrechnen" nicht der fall ist.

Meines Erachtens ist der Vorgangs des Aufrechnens von Forderungen ein technisch-mathematischer und gerade deswegen ist das technische "aufrechnen " angemessen. Dabei meine ich Geldforderungen ganz normaler Art: A schuldet B aus Kufvertrag 22,50. B schuldet A aus Mietvertrag 243,43. Keine Zwangsarbeiterentschädigungsforderungen und erst recht keine moralischen Forderungen.

phaeake, 5. April 2004 um 11:13:46 MESZ

ich denke ich habs: es gibt "verrechnen" und "aufrechnen" -"verrechnen" wird verwendet bei dem von ihnen beschriebenen vorgang; dieser geht von einem einverständnis beider parteien über die verrechenbarkeit der forderungen aus. -beim terminus "aufrechnen" gehen die meinungen über die verrechenbarkeit der forderungen auseinander.

sweetmaker, 5. April 2004 um 16:27:07 MESZ

@sweetmaker Der Terminus technicus für den von mir beschriebenen Vorgang heißt Aufrechnung. Er setzt nicht voraus, dass über die Aufrechenbarkeit Einverständnis besteht. Auch würde er in dem (durchaus häufigen) Fall, dass ein solches Einverständnis besteht, nicht zur Verrechnung mutieren. Isso. (Abkürzung für: Ich schrei sonst.)

phaeake, 6. April 2004 um 19:32:57 MESZ

hab mich darauf bezogen: <a href="www.adalbert-neitzel.de"target=_blank>Das Wort „Aufrechnen“ hat zunächst in der Sprache des Alltags seinen Platz; dort wird allerdings meist vom Verrechnen gesprochen. Zum Beispiel: Der Schüler erhält Nachhilfestunden und gräbt den Garten des Lehrers um. Dieser verlangt kein Geld und meint, wir verrechnen das mit deiner Arbeit im Garten.

sweetmaker, 6. April 2004 um 20:40:55 MESZ

Diese Seite (die übrigens ein leicht gestriges Aroma verströmt) spricht m.E. eher dafür, dass die Begriffe Auf- und Verrechnen synonym verwendet werden, ersteres fach-, letzteres umgangssprachlich, und nicht für eine Bedeutungsdifferenz wie die von Ihnen beschriebene.

phaeake, 7. April 2004 um 07:00:13 MESZ

gegen eine fachsprachliche verwendung ist nicht zu sagen. der umgangssprachliche missbrauch der begriffs "aufrechnen" färbt ihn schwarz denn er steckt in ihm: man ist nicht auf die idee gekommen "leid" & "schuld" zu "verrechnen" sondern "aufzurechnen".

sweetmaker, 9. April 2004 um 11:21:10 MESZ

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