Der neueste Schrei aus Gender Studies und Konsorten. Es heißt zum Beispiel nicht mehr "sexuelle Orientierung", sondern "sexuelle Orientiertheit". Fragen Sie mich nicht warum.

Kann es vielleicht - als virulent virile Spezifikation des wissenschaftlichen Pseudointeresses - OrienSTIERtheit heiz-, pardon: heißen? Arno Schmidt hätte mit seinen Verrücktheiten, den eigengenannt Etyms, seine hä­mor­rho­i­dal fixierte Freude an solchen Wortschatzsitzgelegenheit.

Wissenschaftliches Pseudointeresse, meinen Sie da sich selbst? Ansonsten würde ich ja eher von Pseudowissenschaft sprechen in dem Zusammenhang. So wie halt Marxismus-Leninismus auch mal Wissenschaft war.

Vermute mal, es liegt an der Assoziation, dass OrientierUNG ein Vorgang sei, der auch reversibel ist und neu vorgenommen werden könnte. Damit - so befürchtet mensch vielleicht - könnte man den "Homosexualität ist heilbar"-Aposteln in die Karten spielen. OrientiertHEIT klingt statischer.

Ich warte darauf, dass sich diejenigen, die ihre sexuelle Orientierung schon mal geändert haben, durch diese statische Auffassung der Mainstream-Schwulen-und-Lesben-Szene diskriminiert fühlen.