Volker Panzer über Katholizismus a la Matussek.

Im Nachtstudio vom 25.9.2011: www.zdf.de

Vielen Dank für den Hinweis. Wirklich schönes Wort aus einer sehr aufschlussreichen Sendung. Panzer spricht sogar von der "Renaissance des Popkatholizismus" Das heißt also der Katholizismus von - über den Daumen - vor dem Zweiten Vatikanum war eben auch schon Popkatholizismus. Damit hat er Recht, auch wenn ich nicht ganz sicher bin, ob er das sagen wollte. Ich schreibe gleich was im Observatorium.

Hm. Eben beim Anblick der SpOn-Startseite gedacht: Wenn der Matussek popkatholisch ist, dann ist der Fleischhauer popkonservativ.

Der Fleischhauer ist Masochist. Es muss doch weh tun, in diesen Zeiten jede Woche die Rückeroberung Stalingrads zu vermelden: die erschwindelten Doktorgrade seiner Parteifreunde als Ausweis des Scheiterns der sozialdemokratischen Universitätsreformen zu begreifen, angesichts des Berliner Wahlergebnisses den Niedergang der Grünen zu analysieren und so weiter.

die erschwindelten Doktorgrade seiner Parteifreunde als Ausweis des Scheiterns der sozialdemokratischen Universitätsreformen zu begreifen

Oh, das klingt ja richtig tragisch. Ich les den Fleischhauer so gut wie nie.

(Auf Twitter aufgeschnappt: "Wenn das Doktorsterben in der Union so weitergeht, verbieten sie sicher bald das Tragen solcher Titel für die gemeinen Streber da draußen")

Falls Sie mal zu viel Zeit haben:

www.spiegel.de

Das ist aber bestimmt schlechter als Dante.

Auch die Welt von König Ludwig II ist Pop, sagt Helmut Berger: www.youtube.com

Sehr interessant, sowohl die Sichtweise Helmut Bergers auf Ludwig II. als auch der Duktus des 1972er Beitrags, in dem zum Schluss der aufsteigende Stern Berger sanft für seinen Hochmut getadelt wird. Fast bizarr, diese Hochstimmung aller Beteiligten aus der Rückschau zu sehen. Vier Jahre später stirbt Visconti, noch einmal sechs Jahre später Romy Schneider, und für den hoffnungsvollen Helmut Berger ist die Rolle des Ludwig II. der letzte bedeutende Beitrag zur Filmkunst.

Nochmal zu Fleischhauers Masochismus:

Der ist in seiner heutigen Kolumne vollends offensichtlich geworden, die lediglich in einer Auswahl aus den Beleidungen besteht, die SpOn-Foristen in Reaktion auf Fleischhauer-Kolumnen hinterlassen haben. Bemerkenswert finde ich vor allem, dass er neben teils wirklich platte Empörungen ("ekelhaft" "Hetzer") auch den folgenden Text stellt:

Fleischi ist das fleischgewordene journalistische Pendant zu Charaktergrößen a la Guttenberg oder Westerwelle.

Müsste es ihm nicht zur Ehre gereichen, mit so fähigen Politikern verglichen zu werden?

Beim Arzt gewesen und Spiegel gelesen. Das Model Gottes. Mattusek hat seine Madonna gefunden.

Vielleicht noch eher eine Heilige Barbara von Nikomedien: Jungfräulich, schön, unter einem bösen Vater leidend und vom Märtyrertod bedroht. Ich möchte mich über das Schicksal dieser Frau wirklich nicht lustig machen, aber Matussek erweckt den Eindruck, als wären alle vom Islam konvertierten Christen in Deutschland unmittelbar vom Tod bedroht - wie letztlich alle Katholiken.

A propos Ikonen: www.youtube.com