Und was genau mögen Sie an diesem Ausdruck nicht?

Im englischen heisst es black ice. Das könnten wir übernehmen um dem Wetterbericht mehr Pathos zu verleihen: "In der morgigen Sturmnacht müssen Autofahrer auch mit schwarzem Eis rechnen"

So offenbaren sich Gedankengaenge in der Schaffung von Wortwerk... Dem Angelsaechsischen theatralisch schon verwachsen, stemmt sich "black ice" gegen die halbgare deutsche Wortbildung. Weder Fisch noch Fleisch. Zu schwach, der Haerte des Eises zu trotzen, ohne jedoch Wasser noch zu sein, ist's erneut Spiegel von Gedanken, deren Urteilskraft versagt, wenn es um Entscheidungen geht. Ich neige schon dazu, Wortschoepfungen wie diese unter dem Oberbegriff deutsche Wortpolitik zusammenzufassen - schon allein des allegorischen Vergleiches wegen.

Überfrierende Nässe als Interims-Aggregatzustand, noch etwas nass aber bereits im Begriff zu Eis zu erstarren. Ich find's eigentlich doch ganz schön. Jedenfalls gut diesen Übergang kurz beschreiben zu können.

Ein Interimsaggregatzustand des Wasser ist mir nicht bekannt. Es kann aber teilweise gefroren sein. Da die Kälte jedoch zumeist aus dem Boden kommt, friert die Nässe nicht unbedingt "über", wie der See. Die Straße überfriert mit und wegen ihrer Nässe, nicht das Wasser allein. Die Flexibilität der deutschen Sprache erlaubt "überfrierende Nässe". Wem das nicht nicht einleuchtet, der möge auch "überschnappende Frauen", "überwinternde Vögel" und "überzeugende Argumente" hier schwarz vermerken, meinetwegen auch "gefrierender Boden" sagen, wenn er sowohl die Straße als auch den Bürgersteig einbezieht. Über "black ice" kann ich nur lachen. Das drückt noch nicht einmal aus, daß die Nässe überfriereren kann oder wird. Oder gibt es auch "blacking ice"? Und woher kommt die schwarze Farbe? Vom Asphalt?